IG Wiebachtal - Chronik
Goldgräberstimmung im Wiebachtal
Radevormwald, im Februar, im März, und im April 2021
Mittlerweile nehmen die Fichteneinschläge im Wiebachtal beängstigende Formen an.
Diverse Subsubsubunternehmer gehen ohne Unterbrechungen an jeden Bestand und lassen keine Fichte mehr stehen. Nachdem der Holzpreis im letzten Jahr seinen Tiefstand erreicht hat, explodiert der Markt derzeit durch die Exporte nach China und die USA.
Auch an Feiertagen wie Karfreitag und Ostermontag wird von morgens bis abends durchgearbeitet - es herrscht eine wahre Goldgräberstimmung im Wiebachtal.
Und überall bietet sich das gleiche erschreckende Bild:
Die Arbeiten ziehen sich mittlerweile bis in den April und machen auch vor der Brut- und Setzzeit keinen Halt. Fuchs - und Dachsbauten in denen sich zur Zeit der Nachwuchs befindet werden von den schweren Maschinen überrollt; Bäume, in den derzeit Eichhörnchen, Sing- und Greifvögel brüten bzw. ihre Jungen aufziehen, werden gefällt.
Hätte es nicht ausgereicht, mit den Einschlägen im Spätsommer zu beginnen, wenn die Jungtiere groß sind???
Völlig schutzlos sind die gerodeten Flächen der Erosion ausgeliefert und die oberen Bodenschichten sind bereits jetzt völlig trocken. Wir mögen uns gar nicht vorstellen, wie diese Flächen erst im August aussehen mögen...
Hätte man hier nicht - auch zum Schutz einer möglichen Naturverjüngung - einige Fichten stehen lassen können? Oder zumindest das Kronholz auf der Fläche belassen können, statt alles abzuräumen?
Und leider wird auch vor den Laubgehölzen kein Halt gemacht, denn wenn man die Subsubsubunternehmen schon mal im Bestand hat, kann man ja alles, was stört, gleich mit entfernen...
So wurden hier gut 50 alte Eichen eingeschlagen, weil sie die Weidefläche des Landwirtes beschatten...
Und dabei haben wir noch nicht vom Zustand der Wanderwege gesprochen ...
Wir wissen nicht, was an dieser Situation erschreckender ist, die Rücksichtslosigkeit, mit der hier ein weiteres Mal - auch im Naturschutzgebiet - gewirtschaftet wird, die "Beratungsleistung" von Wald und Holz im Hinblick auf die "gute fachliche Praxis" oder die Gleichgültigkeit der Bevölkerung, mit der dieser Zustand mittlerweile hingenommen wird ...?
Sabine Fuchs
Und das schreibt die Presse: