IG Wiebachtal - Chronik

Naturschutz ad absurdum geführt

 

Radevormwald, 23. Februar 2018

 

 

Noch bis Ende Februar ist der Rückschnitt von Bäumen, Hecken und Gebüsch und anderen Gehölzen gemäß § 39 Abs. 5 Satz 1 Nr. 2 BNatSchG erlaubt, danach beginnt die Schonzeit für Gehölze. Aus diesem Grund werden derzeit an vielen Stellen in der Stadt und im Außenbereich Bäume und Sträucher zurückgeschnitten.

 

Verwundert hat es uns, dass dieser Tage auch die Feldböschungen im Wiebachtal betroffen sind, denn zur Wahrung der Verkehrssicherheit oder aus Gründen der Sichtbehinderung kann es hier am Feldrand ja offensichtlich nicht sein.

 

Abgesehen von der ökologischen Fragwürdigkeit der Vernichtung des Lebensraumes für Vögel und Kleinsäuger (im Außenbereich!), sind wir überrascht, dass die Stadt für diese "Pflegemaßnahme" Zeit und vor allem Geld hat…

Beauftragt war hier tatsächlich ein "Pflegeschnitt" und ein Rückschnitt des letztjährigen (!) Holzes, damit land- und forstwirtschaftliche Maschinen beim Befahren des Feldweges hier keinen Schaden nehmen.


Was der Betriebshof der Stadt daraus gemacht hat, ist jedoch ein Bankettschnitt, wie es Strassen NRW nicht besser hätte machen können!
 

Dass dieses Über-Engagement nicht immer zielführend ist, haben wir schon an manchen Stellen - gerade im Außenbereich - feststellen können.

 

Und dass die Stadt aktuell beabsichtigt, für viel Geld insektenfreundliche Anpflanzungen vorzunehmen - unter anderem mit Hasel, Weißdorn und Schlehe (s. Artikel in der BM vom 22.03., sowie RGA vom 23.02.), welche in erster Linie den Randbewuchs an diesem Feldweg ausgemacht hatte -, ist wieder einmal Naturschutz ad absurdum geführt!

 

Nach unserem Telefonat mit dem Umweltbeauftragten der Stadt, ist der Rest des Weges tatsächlich moderat zurückgeschnitten.

 

Geht doch!

 

 

 

Sabine Fuchs

Und das schreibt die Presse:

 

 

 

 

 

 

22. Februar 2018, "Stadt will insektenfreundlich pflanzen", Scholl, BM

 

 

 

 

 

 

23. Februar 2018, "Ökologisch: Stadt will Insekten anlocken", Scholl, RGA